LVR-Netzwerk Kulturlandschaft
Projekte 2019
Hier finden Sie Informationen zu den ab dem Jahr 2019 umgesetzten Projekten des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft (Förderung fand im Vorjahr statt).
Wupper-Tells. Foto: Biologische Station Mittlere Wupper
Ausbildung Wupper-Tells - Die neue Generation
Bereits 2010 wurden erfolgreich Erzähl-Naturführer – die sogenannten Wupper-Tells – für den Naturraum zwischen Burg und Müngsten ausgebildet, die einerseits die Besonderheiten der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und andererseits hiermit verbundene Sagen, Geschichten und Märchen vermitteln können. Gleichzeitig kann so über die bestehenden Regeln und das richtige Verhalten im Schutzgebiet aufgeklärt werden.
Nun soll in diesem Jahr eine neue Generation von Erzähl-Naturführern ausgebildet werden, um den durch private oder berufliche Veränderungen geschrumpften Stamm der Wupper-Tells zu ergänzen. Ziel des Zertifizierungslehrganges ist, in Verzahnung mit den bereits bestehenden Strukturen neue Formate zu entwickeln, um das Angebot an Erzähl-Naturführungen zu bereichern und weiter auszubauen.
Für weitere Informationen zum Lehrgang erkunden Sie sich auf der Homepage der Wupper-Tells.
Zusätzliche Informationen zum Lehrgang und den Teilnahmevoraussetzungen können Sie auch hier abrufen:
Lehrgang "Wupper-Tells" (PDF, 260 KB)
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Kirschkernweitspucken. Foto: Xenia Schwerz
Eine runde Sache - Obstwiesenpädagogik für Schüler und Lehrer
In diesem Projekt wird das erfolgreiche Konzept der Obstwiesenpädagogik fortgeführt, zusätzlich wird das Potential der Lehrerfortbildung genutzt und somit ein neuer Schwerpunkt auf die Ausbildung der Lehrer zu ObstwiesenLehrerInnen gelegt. Material für die nachhaltige eigene Projektdurchführung durch ObstwiesenLehrerInnen wird erstellt, anwendbar als individualisierter Leitfaden für einzelne Schulen (die schon Projektschulen waren) und übertragbar auf andere Landschaftsräume.
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Siebengebirge. Foto: BS Rhein-Sieg
Stadt - Land - Fluss 2019
Alle zwei Jahre richtet der LVR die „Stadt Land Fluss – Tage der Rheinischen Landschaft" mit vielen Veranstaltungen aus und präsentiert mit dieser Reihe jeweils eine andere rheinische Region. Im Jahr 2019 soll die zweiwöchige Veranstaltungsreihe um Natur und Kultur in der Region „Siebengebirge / Pleiser Hügelland / Drachenfelser Ländchen" platziert werden.
Innerhalb der Veranstaltungsreihe soll den Besucher/-innen das Siebengebirge als Kulturlandschaft durch ein buntes und abwechlungsreiches Veranstaltungsprogramm erlebbar näher gebracht werden. Hierzu werden in Kooperation mit Partnern vor Ort mindestens 50 vielfältige Veranstaltungen durchgeführt.
Hier geht es zu der Seite von Stadt Land Fluss 2019.
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Streuobstwiese
Streuobstwiesen: Naturerlebnis in der Großstadt
Streuobstwiesen sind gerade in der Großstadt von hohem doppelten Wert: Sie sind erstens mit 5.000 Tier- und Pflanzenarten ein Ort von außergewöhnlichem Artenreichtum und tragen als Trittsteine im Biotopverbund zum Erhalt der Biodiversität inmitten von zersiedelten Landschaften bei. Und zweitens stellen sie als Botschafter der Natur den Bürger/innen Zugänge zur Natur mit allen Sinnen vor der Haustür bereit.
Im Rahmen dieses Projektes wollen wir daher das Thema Streuobstwiesen in Köln und Leverkusen mit einem neuartigen Bündel von Instrumenten bearbeiten. Wissenschaftliche Untersuchungen und Pflegemaßnahmen bilden die Basis. Die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Natur und ihr Erhalt in unserer Region soll durch Ehrenamts-, Öffentlichkeits- und Umweltbildungsmaßnahmen dauerhaft im Bewusstsein der Bürger/-innen verankert werden.
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Ehrenamtlicher Naturschutz im Wald. Foto: BSMW Jan Boomers
Ehrenamt im Naturschutz stärken
Biologische Station Haus Bürgel
Das Projekt hat die Anwerbung und anschließende Ausbildung von ca. 20 ehrenamtlichen
SchutzgebietsbetreuerInnen zum Inhalt. Grundlage ist ein von der NABU Naturschutzstation Kranenburg erstelltes und erfolgreich erprobtes Ausbildungskonzept.
Das Ziel der Ausbildung ist Naturinteressierte dafür zu gewinnen, sich aktiv in Naturschutz- und Umweltbildungsarbeit vor Ort einzubringen. Außerdem wird eine dauerhafte Einbindung und Verzahnung in die Arbeitsprozesse der hauptamtlich tätigen Biologischen Station Haus Bürgel angestrebt. So wird das Ehrenamt in seiner Unterstützungsfunktion im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung sowie in seiner Multiplikatorfunktion als Öffentlichkeits- und Umweltbildungsinstrument gestärkt.
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Naturerlebnis am Gewässer
Optimierung und Weiterentwicklung des LVR-Gewässerinfonetzwerks
Das LVR-Projekt "Informationsnetzwerk natürliche und naturnahe Gewässerlebensräume" soll eine Sicherung, Verbesserung und Moderniesierung von Informationstafeln erfahren. Außerdem wird die Bewerbung der Gewässerwege durch eine Neuauflage der Faltblätter, durch die Aufnahme in Kuladig und die Entwicklung und Implementierung eines Leitsystems durchgeführt.
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Glatthaferwiese. Foto: BS Westliches Ruhrgebiet
Rekonstruktion einer historischen Wiese (am Auberg in Mülheim an der Ruhr)
Am Auberg in Mülheim an der Ruhr soll eine artenreiche Glatthaferwiese nach historischem Vorbild rekonstruiert werden. Als bedeutendes Element der Kulturlandschaft leisten artenreiche Wiesen den vielleicht prägendsten Beitrag zur Landschafstsästhetik. Eine blütenreiche Glatthaferwiese fördert zum einen die lokale Biodiversität erheblich, zum anderen dient sie der Bevölkerung zur Anschauung und Wissensvermittlung. Die Artenzusammensetzung basiert dabei auf einer wissenschaftlich fundierten Analyse, die den Standort im Kontext der biogeographischen und historischen Gegebenheiten berücksichtigt. Das Projekt wird eingebettet in ein Langzeitmonitoring durch die Biologische Station.
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Naturerlebnis. Foto: BS Düren
Initialierung der Umweltbildung an der NABU-Naturschutzstation Niederrhein
Die Umweltbildung ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Biologischen Stationen. In unserem Leitbild nimmt sie eine zentrale Rolle ein. Traditionell wird die Bildungsarbeit größtenteils von Freiwilligendienstlern und Ehrenamtlichen geleistet. Dies wird den steigenden Anforderungen mittlerweile jedoch immer weniger gerecht (z. B. BNE-Anforderungen). Um eine Weiterentwicklung zu gewährleisten, sollen Hauptamtliche durch eine naturpädagogische Ausbildung qualifiziert und eingebunden werden. Zur langfristigen Sicherung streben wir die BNE-Zertifizierung an. Hierfür wird ein Konzept entwickelt, das nicht nur neue Umweltbildungsangebote, sondern auch ein nachhaltiges Netzwerk aus Teilnehmenden und Bildungspartnern etabliert. Mindestens 25 Naturerlebnisveranstaltungen werden kostenlos durchgeführt, um auch benachteiligten Kindern die Teilhabe an Naturerfahrung zu ermöglichen. Die Einbindung wird nach Projektende durch Übernahme von Patenschaften durch lokale Unternehmen fortgeführt.
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Paesmühle in Straelen. Foto: Michael Stevens
Quellen am Niederrhein Teil 2: Kleve, Wesel, Mönchengladbach
Quellen sind geschichtlich und kulturell bedeutende Landschaftselenmente, die von je her den Menschen beschäftigt haben. Viele Quellen haben religiöse, volkskundliche, medizinische und naturkundliche Bedeutung. Am Niederrhein sind Quellen sehr selten. Das Projekt ist eine Fortsetzung des LVR-Projektes zu Quellen in den Kreisen Viersen und Neuss sowie der Stadt Krefeld (13/08). Die Ergebnisse sollen in die Internetplatform KuLaDig eingepflegt und veröffentlicht werden.
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Bienen, Blüten, Begegnung. Foto: Frank Herhaus
Bienen, Blüten, Begegnung - Biodiversität in bergischen Dörfern
Zunehmend verschwinden Arten aus dem dörflichen Umfeld, da notwendige Lebens-raumstrukturen verloren gehen. Als aktuelles gesellschaftliches Thema sei hier bei-spielsweise das Insektensterben zu nennen. Aber auch der Verlust von Wissen und tra-ditionellen Praktiken in der Dorfbevölkerung trägt zum Rückgang der Artenvielfalt in bergischen Dörfern bei. Frei nach dem Motto „Naturschutz beginnt vor der eigenen Haustür" ist ein wesentlicher Bestandteil des Projektes die Anleitung der Dorfbevölke-rung zur Durchführung von Naturschutzmaßnahmen in ihren Dörfern. Wissen und Kenntnisse über regionaltypische Tier- und Pflanzenarten sollen vermittelt und an die Dorfbewohner/-innen weitergegeben werden. Auf diese Weise soll das Projekt ein Be-wusstsein für mehr Natur in den Dörfern unserer bergischen Kulturlandschaft schaffen.
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Blütenparadiese. Foto: Christan Chmela, Biologische Station Bonn/ Rhein-Erft
Blütenparadiese
Streuobstwiesen können Blütenparadiese sein. Allerdings bieten die meisten Streuobstwiesen im Rheinland nur zur Zeit der Obstblüte einen reich gedeckten Tisch für bestäubende Insekten. So sehr Streuobstwiesen während der Obstblüte das menschliche Auge und Herz erfreuen und vielen Insektenarten für eine kurze Zeit Nahrung im Überfluss bieten, so rasch verlieren die meisten Flächen in der Zeit danach stark an Reiz und Wert. Dass dies nicht so sein muss und auch im rheinischen Tiefland Streuobstwiesen zu langanhaltend blühenden, Auge und Herz des Menschen erfreuenden und dem Insektensterben entgegenwirkenden Blütenparadiesen werden können, soll mit diesem Projekt gezeigt werden. Dabei wird auf die umfangreichen Erfahrungen im LVR-Projekt „Kindheitswiesen“ zurückgegriffen.
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Aurorafalter auf Wiesenschaumkraut. Foto: Alfred Reinartz
Insektenoasen in der Bördelandschaft
Zum Idealbild unserer Kulturlandschaft gehören bunte Wegraine und Blütenvielfalt. Die Realität stellt sich zumeist anders dar, Bestäuber fallen zunehmend aus, das Thema Insektensterben ist in aller Munde. In einem kooperativen Ansatz mit der Landwirtschaft sollen blütenreiche Raine, Trassen und Kleinstflächen in der Kulturlandschaft Börde entstehen. Bereits im LVR Projekt „Wegrainmanagement in der Jülich-Zülpicher Börde“ wurde deutlich, wie hoch der Bedarf an höherwertigen Landschaftselementen ist. Hier setzt das Projekt an. Bei den für das Projekt vorgesehenen Bördekommunen ist das Interesse geweckt, sich gezielt für Vielfalt in der Normallandschaft einzusetzen. Es ist vorgesehen, neben Vettweiß, Titz, Zülpich, weitere neue Kommunen, wie Nörvenich und Weilerswist, sowie die Trasse der Bördebahn in das Projekt einzubeziehen, die Flächenpflege zu optimieren und Initialeinsaaten mit regionalem Saatgut u.a. zur Förderung blütenbesuchender Bestäuber wie Wildbienen vorzunehmen.
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