Mehr Daten forderte Dr. Leonie Göbel vom DeFAF e.V. (Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft) in ihrem Vortrag zur Lage der Agroforst-Methode auf dem 20. LVR-Forum Naturschutz und Kulturlandschaft im Rheinland, das am 26. April in Köln stattgefunden hat. Ein Problem, das bei vielen interessanten Themen und Ideen auftritt. Bei Agroforst jedoch fällt es besonders auf, scheint es doch eine mögliche Reaktion auf Probleme im Bereich des Arten- und Umweltschutzes sowie der Landwirtschaft zu sein. Im Vortrag, den sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. Konrad Egenolf gehalten hat, konnten die beiden Referent*innen die Vorteile, aber auch die befürchteten Nachteile der Methode andeuten, mussten aber immer wieder auf die schwache Datenlage für die Anwendung der Methode in Deutschland verweisen. Dennoch gibt es bereits einige mutige Landwirt*innen in NRW, die Reihen von Bäumen auf Ihren Feldinnenflächen pflanzen. Sie sind die Pioniere des Agroforsts in Deutschland. So versorgten die beiden Referent*innen den trotz des örtlichen ÖPNV-Streiks ins LVR-Horion Haus angereisten 40 und 30 über das Internet hinzugeschalten Zuhörer*innen mit Impressionen von Agroforstflächen aus der Region.
Zur Biodiversität auf Friedhöfen referierte Corinne Buch von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet. Sie stellte das hohe Potenzial der Friedhofsflächen für die Artenvielfalt dar und unterstrich die Bedeutung von artenreichen Lebensräumen im urbanen Bereich. Die Gestaltung der Grabflächen ist dabei ein wichtiger Aspekt. Gräber mit guten Bedingungen für die Artenvielfalt müssen nicht zwangsläufig einen größeren Pflegeaufwand bedeuten. Hier gilt es, Informationen bereitzustellen und kontraproduktiven Trends wie Dekorationen mit Schotter und Scherben entgegenzuwirken.
Professor Dr. Holger Simon von der Pausanio Akademie zeigte Ideen und Potenzial von Web 3.0 auf. Virtual Reality und das Metaverse können auch für die Kultur und den Naturschutz genutzt werden. Ob sich diese Technologie in diesem Bereich tatsächlich durchsetzt, muss die Zukunft zeigen. Fragesteller*innen aus dem Publikum waren skeptisch. Schließlich schafft die Technik es bei Weitem noch nicht, alle Eindrücke zu vermitteln, die man in der Natur vor Ort erhält. Die Möglichkeiten von Virtual Reality und Augmented Reality jedoch, die in der Kunst spätestens seit Corona angekommen sind, könnten zukünftig auch bei der Arbeit der Biologischen Stationen eine größere Rolle spielen. Möglichkeiten zur Anwendung präsentierte Professor Simon anhand zahlreicher Beispiele.
Das 21. LVR-Forum für Naturschutz und Kulturlandschaft findet am 18.10.2023 im Rheinlandsaal des Landeshauses, Kennedy-Ufer 2, 50679 Köln-Deutz statt. Informationen zur Veranstaltung werden rechtzeitig auf dieser Internetseite veröffentlicht.
Einladung zum 20. LVR-Forum (PDF, 193 KB)