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Eine Gruppe von Fahrradfahrern fährt im Sonnenschein entlang eines Getreidefeldes.

Biologische Stationen Rheinland

LVR-Foren Naturschutz und Kulturlandschaft im Rheinland 2024

Zusammen mit den Biologischen Stationen des Rheinlandes

22. LVR-Forum

Digitalisierung der Landwirtschaft und des Naturschutzes bildete den Themenschwerpunkt des 22. LVR-Forum Naturschutz und Kulturlandschaft im Rheinland

„Die Technik wird nicht alle Probleme lösen. Es ist weiterhin ein Umdenken nötig.“ So fasste es Professor Dr. Thomas Döring vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) der Rheinischen-Friedrichs-Wilhelms-Universität Bonn zusammen. Damit dürfte er bei vielen der 60 anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer sowie den rund 30 per Internet zugeschalteten Interessierten auf offene Ohren gestoßen sein. Schließlich befanden sich darunter viele Vertreter*innen des Naturschutzes. Die Diskussion rundete den Abend mit dem Veranstaltungsmotto „Schutz der Artenvielfalt und Digitalisierung der Landwirtschaft – Erfolge, Chancen und Risiken“ als Abschluss erfolgreich ab. Im Vorfeld hielten die drei Teilnehmer der Diskussionsrunde Vorträge zu Themen, die zum zentralen Motto der Veranstaltung passten. Dabei führte Dr. Jan Boomers, Geschäftsführer der Biologischen Station Mittlere Wupper und 2. Vorsitzender des Dachverbandes der Biologischen Stationen Nordrhein-Westfalen, als Moderator souverän durch den Abend.

Pünktlich um 17:30 Uhr begann die Veranstaltung. Im Vorfeld konnten sich die Gäste bereits bei Kaffee und belegten Brötchen austauschen und vernetzen. Fachbereichsleiter Guido Kohlenbach begrüßte die Gäste und Referenten und fasste das Programm des Abends in einer kurzen Ansprache zusammen. Den ersten Vortrag hielt Ralf Badtke vom Amt für Umwelt- und Naturschutz im Rhein-Sieg-Kreis zur Entwicklung des Projektes „chance7“. Er berichtete über Erfahrungen aus neun Jahren Umsetzung von Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität und untermalte seine Präsentation unter anderem mit Fotos und Videoaufnahmen von Drohnenflügen. Dabei gab Herr Badtke einen Einblick in die aktuelle Praxis eines großen Naturschutzprojektes im Rheinland.

Unter dem Vortragstitel „Was Jäteroboter über Biodiversität wissen sollten“ warf Professor Döring die Frage auf, ob Jäteroboter nicht auch gleichzeitig einen Beitrag zur Biodiversität leisten können, indem nicht alle Beikräuter auf dem Feld entfernt werden, sondern gezielt nützliche Arten stehen lassen. Eine abschließende Antwort konnte Herr Döring nicht geben. „Es ändert sich sehr viel aktuell.“ Sagte der Professor um aber auch darauf hinzuweisen, dass die Technik nur eine Lösung sein kann, wenn zeitgleich ein Umdenken in der Bewirtschaftung stattfindet.

Klaus Weddeling von Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis sprach im dritten Vortrag über den eigentlichen „Treibstoff“ der Digitalisierung – die Daten. Unter dem Titel „Freie Geodaten und GIS-Software für Auswertungen zum Thema Klimawandel und Biodiversität nutzen“ zeigte Herr Weddeling verschiedene Wege, wie man Geodaten erhält und welche Informationen sich daraus ziehen lassen.

Zum Abschluss traf die Diskussionsrunde des Abends, mit dem Titel „Welche Perspektiven bietet die Digitalisierung dem Naturschutz und der Landwirtschaft?“ auf großes Interesse und Beteiligung des Publikums. Das Thema wird in Zukunft definitiv eine Rolle spielen. Wie genau sich die Digitalisierung der Landwirtschaft in den nächsten Jahren auf den Naturschutz auswirken wird, konnte nicht geklärt werden. Der Abend lieferte jedoch viel Diskussionsstoff und Anregungen für die Adaptionsmöglichkeiten neuer Technologien für den Naturschutz.

Das 23. Forum Naturschutz und Kulturlandschaft Rheinland wird am 9. Oktober 2024 im Rheinlandsaal des Landeshauses (Kennedy-Ufer 2, 50679 Köln-Deutz) stattfinden. Weitere Informationen folgen auf der Internetseite des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft Biologische Stationen im Rheinland unter www.biostationen-rheinland.lvr.de.

Einladung zum 22. LVR-Forum als PDF (PDF, 465 KB)

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