Barrierefrei Natur erleben in der Biologischen Station Oberberg
Barrierefrei Natur erleben im Grugapark Essen von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet. Foto: Manfred Meyer
Barrierefrei Natur erleben im Rurtal von der Biologischen Station StädteRegionAachen. Foto: Anika Poetschke
Die gleichberechtigte und selbständige Teilnahme am Leben in der Gesellschaft ohne Einschränkungen und Benachteiligungen ist in der Bundesrepublik Deutschland ein gesetzlich festgeschriebenes Recht.
Alle vom Menschen gestalteten Lebensbereiche müssen für Menschen mit Behinderungen zugänglich sein und von ihnen genutzt werden können und zwar ohne besondere Erschwernis und ohne fremde Hilfe, nur so kann von Barrierefreiheit gesprochen werden.
Barrierefreiheit betrifft natürlich auch Angebote und Dienstleistungen aus dem Freizeitsektor, hierbei stellen insbesondere die in der Naturlandschaft eine Herausforderung dar. Sowohl die Zugänglichkeit bei der baulichen Geländegestaltung als auch die inhaltliche Aufbereitung von Informationen z.B. für Sehbehinderte oder Gehörlose muss bedacht werden.
Eine genauere Betrachtung zeigt, dass barrierefrei gestaltete Bereiche und entsprechend aufgearbeitete Informationen letztlich allen zugute kommen. So profitieren von rollstuhlgerechten Wegen auch ältere Menschen und Erholungssuchende mit Kinderwagen. Weiterhin erleichtert eine anschauliche Darstellung und Erläuterungen in einfacher Sprache anstelle von „Fachchinesisch" Menschen mit Lernschwierigkeiten oder mit Migrationshintergrund sowie Kindern das Verstehen komplexer Sachverhalte.
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) setzt sich seit Jahren erfolgreich für die Barrierefreiheit in seinen Kultureinrichtungen ein. Auch die seit dem Jahre 2007 bestehende Kooperation des LVR mit den Biologischen Stationen im Rheinland legt einen Schwerpunkt auf die Bereiche der barrierefreien Umweltbildung und des Naturerlebens.
Grundlage für die Erlebbarkeit der Landschaft durch eine möglichst große Gruppe von Menschen sind hierbei der barrierefreie Umbau und die Kennzeichnung von vorhandenen barrierefreien Naturerlebnisangeboten, z.B. von Rundwegen und Ausstellungen.
Im Vordergrund der barrierefreien Arbeit der Biologischen Stationen steht die Entwicklung eines auf bestimmte Zielgruppen abgestimmten Veranstaltungs- und Exkursionsangebotes, das die bisherige Umweltbildungsarbeit ergänzen soll. Dazu zählen auch entsprechend geschulte Exkursionsführer und Exkursionsführerinnen (oder geschultes Personal) und geeignetes Lehrmaterial.
Daneben werden Konzepte zur Einbindung von Menschen mit Behinderungen in ehrenamtliche Tätigkeiten des Naturschutzes entwickelt und vorangetrieben.
Die Zusammenarbeit im gemeinsamen Netzwerk der Biologischen Stationen und des LVR soll langfristig zu einer rheinlandweiten Palette an barrierefreien Angeboten führen, die durch eine gezielte gemeinsame überregionale Öffentlichkeitsarbeit unterstützt wird.